Bis vor kurzem arbeitete er regelmässig in Basel. An der Hochschule für Musik unterrichtete Fred Frith Freie Improvisation, ging im Frühling aber in Pension. Leiser treten wird der Engländer kaum. Auch mit 70 erkundet er zusammen mit Musikern aus Europa und den USA ein Klanguniversum, das sich kaum in Worte fassen lässt. Frith selbst definiert seine Musik als ein «Miteinander von Melodie, Improvisation und der dem Tonmaterial innewohnenden Stimme». Was bedeutet: Wenn Frith auf der Bühne sitzt, legt er sich die Gitarre über die Beine und bearbeitet sie mit Händen und Hilfsmitteln wie Sägen, Ketten oder Kieselsteinen.

Musikalisch wuchs Frith im Blues und Gitarren-Rock heran, ehe er sich der frei improvisierten Musik zuwandte. Mitte der 70er traf er in New York auf Wahlverwandte wie John Zorn oder Zeena Parkins und machte sich weltweit einen Namen als radikaler Experimentator. An sich ein Bühnen-Performer, spielte Frith zahlreiche Alben ein. Eigenwillig etwa «Digital Wildlife», für das er eine Studiosession mit Band vom Toningenieur noch während der Aufnahmen verfremden liess. 

Der lebendigen Schweizer Improszene eng verbunden, eröffnet Frith demnächst die neue Zürcher Konzertreihe «Traverse». Frith gastiert in ­einer Schlosserei inmitten funkelnder Maschinen und Utensilien – wie gemacht für den nimmermmüden Klangderwisch.

Konzert
Sa, 26.10., 19.30 Schlosserei Nenninger Zürich
www.traverse-music.ch

CD
Fred Frith & Maybe Monday
Digital Wildlife
(Winter & Winter 2001)