Im Alltag sind sie Lehrer, Grafiker und Texter und leben mit Familie zwischen Luzern, Basel und Zürich. Wenn sie auf der Bühne stehen, wandeln sich die sieben Mitt- bis Endvierziger aber zu jenen kühn-verspielten Draufgängern, die sich vor 26 Jahren im Engelberger Übungskeller trafen, um sich als Band zu erfinden.

Diese unbeschwerte Spielfreude macht Jolly And The Flytrap zur kultigsten Tanzband im Land. Und das soll so bleiben, denn so weit gereist die Obwaldner auch sind, so mutikulturell ihre Musik und so polyglott ihre Texte klingen, ihr Wirkungskreis ist beschränkt. Selbstgewählt natürlich.

Glücklich sind jene, die an eines ihrer wenigen Konzerte finden, was ein unvergessliches Erlebnis bleibt: Die «Jollys» rasen meist pausenlos durch ihr Programm, springen vom lüpfigen Ska zur rassigen Polka und legen vor der stampfenden Balkanbrass- eine schwelgerische Flamenco- oder Tarantallenummer ein. Entsprechend vielfältig wird gesungen: Englisch, spanisch, ita­lo-französisch und ausnahmsweise obwaldnerisch wie etwa im
«Ohrewürm»-Kinderhit «Bärgli-Zwärge».

In ihrer berglerischen Heimat treffen sich die «Jollys» bis heute, um Songs zu schreiben und zu proben. Im Gasthaus Grünenwald bei Engelberg betreiben sie ein Studio, organisieren Konzerte und Festivals. Was sich derart professionell anhört, funktioniert aber als Hobby. Jolly And The Flytrap sind auch nach 26 Jahren noch eine Amateurband und gerade deshalb so hörenswert. Ihr nächstes Konzert geben sie in der Luzerner «Schüür». Zu hören sind sie auch auf ihren Platten, Singles und CDs. Als Einstieg sei «Global Union Express» von 1999 empfohlen; das Album ist noch im Handel erhältlich – oder direkt bei den munteren Musikanten auf www.jollys.ch.


[CD]
Jolly & The
Flytrap
Global Union Express
(Tudor 1999).
[/CD]