«Jazz Memories» heisst die Ausstellung im Jazzmuseum Swissjazzorama. Sie ehrt einen Pionier des internationalen Jazz, der freilich noch nicht zum alten Eisen gehört. Auch mit 74 ist Pierre Favre unermüdlich am Spielen, am Komponieren und Konzertieren.

Die Bedeutung des aus Le Locle stammenden Trommlers, der lange in Paris lebte, liegt in der Erneuerung des Schlagzeuges als Instrument. Nach Lehr- und Wanderjahren als Side­-man in Unterhaltungsorchestern und den Pariser Jazzclubs begann Favre Ende der 60er-Jahre als Solist aufzutreten. Seine Sessions waren geprägt von rhythmischen Spielereien und vor allem von neuartigen Geräuschen. Favre brachte sein Schlagzeug buchstäblich zum Singen und wurde nicht müde, nach neuen Klangkörpern oder Schlagtechniken zu forschen. Der Schweizer wurde zum stilbildenden, international beachteten und gefeierten Perkussionisten, der zahlreiche Formationen ins Leben rief.


Wegmarke «Porträt»

Am verspieltesten, poetischsten und mithin am findigsten klingt Favre, wenn er solo auftritt. Als Wegmarke ist sein Album «Porträt» zu sehen, mit dem er 1997 einen ersten Rückblick auf seine Solistenkarriere anstellte. Noch heute wirkt das Album mit seinen 15 Songs – ja: Songs! – erfrischend, avantgardistisch und ist erfüllt von einer reichhaltigen Klangwelt.


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Pierre Favre
Porträt
(Unit Records 1997).
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