Einer breiteren Öffentlichkeit ist Alfred Zimmerlin als Journalist bekannt. Der Musikwissenschaftler und -ethnologe schrieb in der NZZ über Neue Musik, bis er diese Tätigkeit vor einigen Jahren aufgeben musste. Grund: Überlastung. Denn der Zürcher ist selbst Musiker und Komponist, und zwar so erfolgreich, dass er sich darauf konzentrieren kann.

Als Cellist bewegt sich der 60-Jährige im Bereich der Freien Improvisation. Er ist Mitgründer der Werkstatt für improvisierte Musik (WIM) in Zürich und experimentiert seit Jahrzehnten mit Formationen wie dem Trio Karl ein Karl sowie Kollegen aus aller Welt. Die Werkliste des Komponisten Zimmerlin umfasst gut 70 Stücke: Kammer- und Vokalmusik, aber auch Werke für Theater und Film. Von seinen zahlreichen CD-Einspielungen sei «Euridice» empfohlen, auf der sich neben «Euridice singt» auch seine zwei ersten Streichquartette finden.

Letztes Jahr hat Zimmerlin sein viertes Streichquartett komponiert. Es ist als Hommage an seinen Berner Komponistenkollegen Jürg Wyttenbach im Dezember vom Londoner Arditti Quartet in Basel uraufgeführt worden und soeben auf CD erschienen.

Zimmerlins Musik zeichnet sich aus durch stilistische und konzeptuelle Heterogenität. Diesen Aspekt betont er auch mit seinen drei Konzerten im Moods, wo er als Artist in Residence seine vielen Facetten zeigt. Besonders reizvoll die Ad-hoc-Begegnung mit seinen Namensvettern Fred Frith und Fredy Studer.

CDs
Alfred Zimmerlin 
Euridice (ECM 2009).

Arditti Quartet 
First Performance VI (BMN 2016).

Konzerte Moods Zürich
Mo, 4.4., 20.30 Kimmig – Studer – Zimmerlin mit Gästen
Di, 12.4., 20.30 Zimmerlin – Stoffner – Meier
Di, 19.4., 20.30 Zimmerlin – Frith – Studer