Ein Berg rutscht ab, ein Mann verliert sein Gedächtnis: Max Frischs Erzählung «Der Mensch erscheint im Holozän» von 1979 wurde vielfach interpretiert. Sein Protagonist lebt in einem Tessiner Bergdorf, das durch ein Unwetter von der Aussenwelt abgeschnitten ist. Er fürchtet sich vor der Katastrophe und versucht, mittels Notizen an den Wänden, gegen seine beginnende Demenz anzukämpfen. Doch sein Versuch misslingt. Wie die Erdmassen erodiert auch sein Selbst. Regisseur Alexander Giesche nennt seine Inszenierung für das Schauspielhaus Zürich «ein Visual Poem nach Max Frisch». Geplant ist keine klassische Umsetzung, sondern ein Abtauchen in Assoziationsräume und Atmosphären, die Naturphänomene oder das menschliche Vergessen virtuell und analog übersetzen.

Der Mensch erscheint im Holozän
Premiere: Do, 23.1., 20.00 
Schauspielhaus Zürich