Sie will Schillers 1782 uraufgeführtes Drama «Die Räuber» ins Hier und Jetzt transportieren. Vom Klassiker übernimmt die deutsche ­Regisseurin Leonie Böhm nur vier Figuren und besetzt sie mit einem weiblichen Ensemble: der ungeliebte Sohn Franz (Eva Löbau), der gefallsüchtige Lieblingssohn Karl (Julia Riedler), Karls Freund Spiegelberg (Gro Swantje Kohlhof) und die Porträts malende Amalia (Sophie Krauss), die weit weniger brav als im Original daherkommt. Angetrieben werden sie durch Songs von Friederike Ernst, die live mit auf der Bühne steht. Wie die vier sich frei machen vom Vaterkomplex und anderen Zwängen, zeigt das Ensemble in einer lautstarken Inszenierung. Uraufführung feierte Leonie Böhm an den Münchner Kammerspielen. Die einen zeigten sich empört über zu viel Derb- und Nacktheit, die anderen bejubelten die Inszenierung als ein Stück über weibliche Selbstermächtigung und eine augenzwinkernde Utopie. Am Schauspielhaus Zürich kann man sich nun ein eigenes Bild ­machen.      

Die Räuberinnen
Premiere: Mi, 2.3., 20.00 Schauspielhaus Zürich