Die Mutter gibt ihrer verheirateten Tochter am Handy den guten Rat: «Steig nicht aus, du wirst es bereuen.» Adriana (Alessia Barela) befolgt ihn nicht und gesellt sich zu ihrer Familie auf dem Campingplatz am toskanischen Strand. Ihre Ehe kriselt, Gatte Vincenzos (Antonio ­Merone) Befindlichkeiten schwanken stark, kippen schnell ins Gewalttätige. Er trinkt und schlägt.
Das ist die eine Geschichte: Die der Erwachsenen – der Eltern –, die versuchen, gegen Widerstände, wieder zueinanderzufinden. Die andere: Das  Leiden von Nic (Armando Condolucci) unter der Gewalt des Vaters. Und das Erwachen der Liebe, für die in diesem Sommer, nicht ohne Hindernisse, die Zeit kommt. Die Liebe der Kinder oder bereits Jugendlichen: Zwischen Nic, dem Sohn aus der Arbeiterschicht, und Marie (Fiorella Campanella), der Tochter aus besser gestelltem Haus, die vaterlos aufwächst und mit ihrer Mutter aus Genf angereist ist für die Ferientage im Bungalow. Während Nics Familie, so prekär ist die finanzielle Lage, mitten in den Ferien ihr Zelt auf einen billigeren Platz zügeln muss.

Spiele im Verbotenen
Mit anderen Kindern entdecken Nic und Marie in der Hütte beim Maisfeld einen verbotenen Geheimort, bei dem es, als eine Art Spiegelung der Erwachsenenwelt, zu Spielen kommt, die zusehends von Gewalt bestimmt sind.
«Giochi d’estate» wurde als Schweizer Beitrag für die ­Oscar-Nominierungen angemeldet.