Der Dorfpolizist ist ein Hallodri, die Wildhüterin unangemessen streng, und der Gemeindepräsident möchte vor allem als «Mister Chatscha», als »Mister Jagd», wiedergewählt werden. So weit, so gewöhnlich präsentiert sich das Bündner Dorfleben in der ersten rätoromanischen Webserie «Metta da fein», die auf dem Streamingportal Play Suisse zu sehen ist. Würde da nur nicht jemand Tieren die Beine absägen. Geht etwa die Metta da fein um? Einem Mythos zufolge schneidet die Todesfigur jenen Kindern die Füsse ab, die ungemähte Wiesen betreten. Oder waren es vielleicht doch nur die gelangweilten «Teenagers»? Aufklären soll den Fall Polizist Aldo (René Schnoz, Bild) – obwohl der lieber Tabak schnupfen und golfen würde.

Den beiden jungen Regisseuren und Drehbuchautoren Carlo Beer und Urs Berlinger ist mit «Metta da fein» ein durchaus sehenswerter Vierteiler gelungen, der als Krimi-Komödie beginnt und sich zum Drama wandelt. Ob das so gewollt ist, bleibt fraglich, zumal es der Serie auch sonst etwas an Konstanz fehlt. Stark ist freilich der Einstieg. Mit überraschenden Schnitten, skurrilen Dialogen und einem Figurenkabinett aus eigentümlichen Dörflern sorgen Beer und Berlinger für manchen Lacher. Leider flacht die Dichte an feinen bis groben Witzen bald ab. Erfrischend ist eine solch schwarz­-humorige Serie fürs Schweizer Filmschaffen allemal.

Metta da fein
Play Suisse