Beim traditionellen Fussballmatch der Kekenberger gegen die verfeindeten Muckinger passiert es: Die Flutlichtanlage gibt den Geist auf. Hier herrscht keine Strommangellage, sondern Totalausfall. Ganz Europa ist zappenduster. Blackout. Die von ORF und BR produzierte Miniserie «Alles finster» zeigt in sechs Folgen à 45 Minuten, was eine solche ausserordentliche Lage in einem fiktiven österreichischen Dorf mit den Menschen macht. Die Kekenberger lassen nicht alle Hoffnung fahren. Sie gehen jagen, fischen, suchen Kartoffeln. Das gute alte, batteriebetriebene Transistorradio kommt zu neuer Blüte, Kerzenlicht erlebt ein Comeback. Wenn die Kühlschränke ausfallen, muss alles raus. So werden alle Glaces zum kollektiven Schmaus verteilt und die Fleischwaren beim dörflichen Grillfest verputzt. Und dann? Die Katastrophenlage birgt einiges an Komik. Der estländische Pastor, der deutschen Sprache kaum mächtig, schmachtet die schwangere Wirtin an. Ein Aluhut wartet auf die Machtübernahme der Echsenmenschen. Edi wurde dank viel Alkohol zum Bürgermeister, hat aber absolut keinen Plan. Das Militär auf einem verlorenen Posten hat erst recht keine Ahnung. Und die Prepper, zugezogene Bayern, haben sich im Keller mit Discoanlage und Hamstervorrat Privilegien geschaffen (Bild). Manches tendiert zum Klamaukigen, doch Spass macht es allemal.

Alles finster
BR-Mediathek, ARD-Mediathek