Kürzel mögen etwas trocken sein, doch manchmal bedeuten sie die Welt. Die Polizistin ­Audrey etwa wird in die WB versetzt, und das ist nun einmal nicht dasselbe wie das FD. Um Audreys Geschicke geht es in der Arte-Webserie «Die Wohnmobil-Brigade». Geschrieben und gedreht von der französischen Schauspielerin, ­Autorin und Regisseurin Fanny Sidney, kombiniert der Siebenteiler Polizeikomödie mit Mocku­mentary. In der fiktiven Dokumentarserie begleitet ein Kamerateam von Arte Audrey, die sich schon als neue Star-Ermittlerin im Fahndungsdezernat (FD) sieht. Stattdessen wird sie Teil der neuen Wohnmobil-Brigade (WB). Sie und Kollegin Lily sollen mit ­einer mobilen Wache ­Präsenz in der ländlichen ­Auvergne markieren. «Wir müssen nahe bei den Bürgern sein», erklärt ihr Chef das Konzept. «Was für eine Pampa», mault hingegen Audrey. Ganz nach den Genre-Gepflogen­heiten hat Sidney ihre Serie mit allerlei Witz und Peinlichkeiten gespickt. Rentner verwechseln schon mal reale ­Geschehnisse mit ihrer Lieblings-Soap-Opera, in Verhören werden plötzlich vergangene Beziehungen diskutiert, und ein einzelner Gelbwesten-De­-mon­­strant hält flitzend die ganze Polizei in Schach. Doch da ist ja noch dieser spektakuläre Mordfall, von dem Audrey fest überzeugt ist, dass sie ihn knacken wird … Simon Knopf

Die Wohnmobil-Brigade
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