Blutig endende Schlägereien, Schüsse aus der Flinte, eine schmierige Kunstperformance mit Kloschüssel, Gekeife und Gezeter, handfester Streit ums Firmenerbe, ein knochen­brechender höflicher Inkasso-­Mensch – so geht es zu und her in der Serie «Das Begräbnis». Patron Wolff-Dieter Meurer ist gestorben, Sanitärunternehmer im deutschen Osten. Die Trauerfeier sollte zum Fest werden. Alle kommen zum letzten Geleit, geladene und ungeladene Gäste, die lieben Verwandten – eine schrecklich nette Familie. Es artet in diversen Eskalationsstufen zum ­komischen Trauerspiel aus. Jan Georg Schütte setzt als Autor und Regisseur nach der Therapie-Comedy von «Kranitz» (2021) mit der ARD-Produktion «Das Begräbnis» seine Arbeit im Genre ­Impro-Komödie erfolgreich fort. Damit es gelingt, braucht es das passende Ensemble, das hier spielfreudig zugange ist. Unter anderem dabei sind Claudia Michelsen, Charly Hübner, Luise von Finckh, Anja Kling, Martin Brambach und Devid Striesow. Der besondere Clou dieser ­Miniserie, die in der ARD-Mediathek zu sehen ist: Die sechs Episoden wurden an nur zwei Drehtagen von 56 Kameras an 15 Schauplätzen aufgenommen und zeigen das Geschehen abwechselnd aus der Sicht einer der Hauptfiguren. Am Ende hat man ein Stück köstlich-bitterböse Fernseh-­Komik.

Das Begräbnis (1–6)
Bis Mo, 25.7.: www.ardmediathek.de