Es ist eine historisch verbürgte Geschichte: Die verwitwete Landbesitzerin Edith Pretty (Carey Mulligan) heuert den Archäologen Basil Brown (Ralph Fiennes) für ­einen besonderen Auftrag an. Auf dem Feld in Sutton Hoo in der Grafschaft Suffolk soll er einen Hügel untersuchen. Basil gräbt, bis er auf etwas Bedeutendes stösst: das Schiffsgrab eines angelsächsischen Königs aus dem 7. Jahrhundert.

Basil ist Autodidakt ohne akademische Ausbildung. Die Archäologie ist eine seiner Leidenschaften, die Astronomie die andere. Sein Fund ruft bald das lokale Museum auf den Plan, welches das Grab haben will. Das British Museum in London erhebt erst recht Anspruch darauf. Dessen Leute übernehmen die Ausgrabung, Brown darf mithelfen. Das Grab von Sutton Hoo entpuppt sich als einer der bedeutendsten archäologischen ­Funde in England. Edith Pretty vermacht den Fund dem British Museum, welches das ­Verdienst von Basil Brown allerdings unterschlägt. Erst seit kurzem wird sein Name in der Ausstellung erwähnt, als späte Ehre.

Die beiden Stars Carey Mulligan und Ralph Fiennes spielen ihre Rollen mit melan­cholischer Verhaltenheit. Der Net­flix-Film ist eine Reflexion über Leidenschaft, Vergänglichkeit und Tod – über den Tod aus der Vergangenheit, aber auch über das drohende Sterben angesichts des Zweiten Weltkrieges. Die Handlung spielt wenige Monate vor dessen Ausbruch, bis schliesslich der britische Premierminister Neville Chamberlain am Radio mit der Kriegserklärung an Deutschland zu hören ist.

The Dig 
Regie: Simon Stone
GB 2021, 112 Minuten
Netflix