Klagt ein Vampir, ihm sei der Biss abhandengekommen, muss die Lage ernst sein. Im Film «Der Vampir auf der Couch» sieht der Untote Graf Geza von Kösznöm nur einen Weg: Im Wien der 1930er sucht er den Psychoanalytiker Sigmund Freud auf. Der Lebensdurst fehle ihm, klagt er dem Therapeuten. Überdies nerve ihn seine Gattin, die sich ständig darüber beklage, dass sie sich selber in Spiegeln nicht sehen könne. Die österrei­chisch-schweizerische Komödie hatte 2014 am Zurich Film Festival Premiere, nun zeigt sie 3sat zum ersten Mal im Fernsehen. Auf vergnügliche Art verbindet David Rühms Film subtilen Humor, clevere Dialoge und Klamauk. Tobias Moretti brilliert als Vampir, Karl ­Fischer überzeugt als trockener Sigmund Freud. Auf dessen Rat lässt der Graf seine Ehefrau vom Maler Viktor porträtieren. Dass ihn Viktors Freundin Lucy an seine alte Liebe Na­dilla erinnert, dürfte das Leben des Vampirs auch nicht einfacher machen.

Der Vampir auf der Couch
Regie: David Rühm
A/CH 2014, 87 Minuten
So, 16.1., 22.00 3sat