Nada Surf, seit Mitte der 1990er-Jahre aktiv, sind die Band mit den originellen Albumtiteln. Als sie sich vor zwei Jahren entschieden, zum Spass und zur Abwechslung eine ganze Platte mit persönlichen Lieblingssong einzuspielen, nannten sie den Tonträger «If I Had A Hi-Fi» (bitte vor- und rückwärts lesen!). Darauf fanden sich Songs von Depeche Mode, The Go-Betweens, Kate Bush oder gar Moody Blues. Das Palindrom – von vorn und von hinten gelesen gleich – war allerdings genau besehen nicht so originell: Es meldete sich dem Vernehmen nach eine Band namens If I Had A Hi-Fi aus Milwaukee, die drohte, ihre nächste Platte «Nada Surf» zu betiteln.

Die Songs des neuen Albums «The Stars Are Indifferent To Astronomy» setzen sich wie gewohnt schnell und automatisch in den Gehörgängen fest. Eingängigkeit ist eine Qualität im Songwriting, die den drei Mitt- bis Endvierzigern Matthew Caws (Gesang, Gitarre), Ira Elliott (Schlagzeug) und Daniel Lorca (Bass) eigen ist. Noch sind Spurenelemente des Rotzigen und leicht Kantigen spürbar, der Rest ist melodiöser Schönklang von klassischer Rock-Trio-Besetzung mit angenehmem Gesang. Mit Chorstimmen gemahnt es mitunter an den Sonnenschein-Folkrock der Byrds. Live dürfte der Nada-Surf-Sound erfahrungsgemäss mit Druck von der Bühne kommen. Gespielt von drei umkompliziert-sympathischen Vertretern des Indie-Powerpop.

«The Stars Are Indifferent To Astronomy» (Die Sterne kümmern sich nicht um die Sternkunde) ist wieder ein originell tönender Albumtitel – er stammt in Tat und Wahrheit von Sänger Matthew Caws’ Vater Peter, Philosophie-Professor in Washington D.C.


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Nada Surf
The Stars Are ­Indifferent To Astronomy
(City Slang 2012).
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