Sie seien auf verschiedenen fliegenden Teppichen aufeinander zugesteuert. Derart ­poetisch umschrieb Bassist Christoph Küng vor Jahren die Entstehung der Pamplona Grup. Kaum erstaunlich also, dass die panhelvetisch besetzte Band mit Schaltzentrale im aargauischen Baden ihr neues Album «Teppich» nennt. Denn das gemeinsame Fliegen scheinen die acht Musikanten nicht aufgegeben zu haben. Im Gegenteil, ihre neuen Stücke hören sich an wie vertonte Flugreisen auf geringer Höhe mit bester Aussicht.

In cineastischer Opulenz erklingen ihre Soundtracks mit wolkigen Titeln wie «Neben­einander», «Jenachdem» oder «Immerzu». Als orchestrale Kurzsuiten, die Geschichten erzählen ohne Worte – und Bilder evozieren zwischen Nostalgie und Melancholie. Die acht Bläser, Streicher, Tasten- und Trommelmänner der Grup scheinen sich dabei zurückzulehnen und auszumalen, wie es damals war und wieder werden könnte. Damals, vor fünf Jahren, als sie – wie auf ihrem ersten Album «Hoi» und bei unzähligen Konzerten – fetzige Grooves anschlugen zwischen Swing und Tarantella, Musette und Balkanbrass. «Teppich» klingt nun wie eine musikalische Einkehr, um die Freude am Spielen nicht zu verlernen, um die gemeinsame Suche nach Neuem nicht aufzugeben – um auf dem fliegenden Teppich zu bleiben. Denn eines wird hörbar auch in diesen ruhigen, wehmütigen.

Konzert
CD-Taufe
Fr, 18.2., 21.30 Royal Baden AG
www.pamplonagrup.ch

CD
Pamplona Grup
Teppich
(Irascible 2022)