«Doch», «nein», «doch» – meist gewinnt Pilar die halbernsten Streitereien mit ihrem Vater. Am Tag ihrer Hochzeit wünschte sich die junge Frau wohl, dies wäre für einmal anders. Ihr künftiger Gatte scheint verspätet, der Vater will sie beruhigen: «Fran wird noch kommen» – «Nein», «doch», «nein». Wenig später wird Fran ermordet aufgefunden. Richterin Candela ermittelt auf der kanarischen Insel El Hierro. Mit der gleichnamigen Krimi-Serie hat der preisgekrönte spanische Regisseur Jorge Coira einen süffigen Achtteiler gedreht. Manches erscheint etwas abgehangen, zum Beispiel der Konflikt zwischen urbaner Rich­terin und eingeschworener Insel-­Gesellschaft. Dennoch ist «El Hierro» sehenswert. Im Stil jüngerer Serien aus Skandinavien und Grossbritannien verleiht Coira auch der Vulkan­insel eine Rolle: Windschiefe Bäume, schroffe Felsen und das wechselnde Licht bauen eine Atmosphäre auf. Was die Wolken eben noch grau färbten, erscheint auf einmal im freundlichen Sandgelb der Sonnen­strahlen. Aber die Stimmung täuscht, auf El Hierro geschieht Düsteres. 

El Hierro 
Regie: Jorge Coira
ESP 2019, 8 Folgen, je 50 Min.
1–3/8: Do, 19.9., 20.15 Arte 
4–6/8: Do, 26.9., 20.15 Arte 
7–8/8: Do, 3.10., 20.15 Arte