Der Luzerner Autor Peter Weingartner hat mit seinem Hörspiel «Fascht es Fescht» den etwas deprimierenden Bilderbogen eines fiktiven Dorfs im Mittelland geschaffen.

Ausgangspunkt ist ein Quartierfest in Mühlebach. Das gesellige Zusammensein bis in die Abendstunden droht in Gewalt umzukippen. Vordergründigen Anlass dazu bietet der kläffende Hund des Metzgers Hubi. Dieser hat zwar die Bratwürste ­gestiftet, kommt aber ­besonders bei den Frauen im Dorf denkbar schlecht an.

Autor Weingartner und ­Regisseur Reto Ott beherrschen das Handwerk: Das Hörspiel läuft in schnellen Sequenzen ab, die Dialoge sind oft nur kurze Gesprächsfetzen, die packende Musik von Anatol Atonal lässt nicht los. Vielsagende Pausen illustrieren die ­gestörte Kommunikation unter den Dorfbewohnern. Weingartner hat bunte Charaktere in das Stück ­gepackt: vom Dorfpfarrer, der keine Flüchtlingsfamilie im Pfarrheim will, über den nicht nur wohlmeinenden Lehrer, den Asylbewerber Mustafa und den Kosovo-­Albaner ­Petric bis zu ­einem Gemeinderat, der den Apéro stiftet. 

Weingartner zeichnet das Bild eines ­traurigen Landes, in dem Hass und Selbsthass dominieren. Nur ganz selten gönnt er dem Hörer ein kurzes ­erlösendes Lachen, wenn die Dialoge ins ­wirklich Absurde kippen.

Hörspiel 
Fascht es Fescht
So, 3.6., 17.05 
Radio SRF 2 Kultur 
www.srf.ch/sendungen/hoerspiel