Mit dem richtigen Lied lässt sich manche Lebenslage meistern. Das hat auch Philipp Schmid erkannt. Der Musiker und NDR-Kultur-­Moderator betreibt deshalb seit einiger Zeit den Podcast «Philipps Playlist». Wöchentlich stellt er in seinem Format Klassik-, Jazz- und Pop-Stücke vor, welche die Hörerinnen und Hörer auf gedankliche Reisen entführen oder bei unliebsamen Aufgaben begleiten. «Phi­lipps Playlist» könnte man also als musikalische Lebenshilfe sehen. Oder zumindest als Einladung zum Eskapismus. Debussy und Dire Straits, Gershwin und Gary Go, Steve Reich und Lana del Rey – mit jeweils fünf Liedern lädt Schmid zu Seefahrten und Winterspaziergängen, zum Sternegucken und zur Feier mit Freunden. Die Einspieler verbindet er locker mit Gedanken, Anekdoten und seinen eigenen, luftig-verspielten Klavierimprovisationen. Dass dieses Konzept bei nostalgisch besetzten Themen gut funktioniert, versteht sich von selbst. Doch Schmid überrascht eben auch. Beim Thema «Frühjahrsputz» etwa gibt es ein Stück mit brasilianischer Reibetrommel zu hören. Wunderbar quietscht diese wie der Putzlappen auf dem Fensterglas. Danach folgt sogleich Johann Sebastian Bachs «Brandenburgisches Konzert F-Dur». Wer hätte gedacht, dass sich Barockklänge so ausgezeichnet zum Putzen eignen?

Philipps Playlist – Musi­ka­­lische Gedankenreisen
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