«I bin e Sprayer, und i spray woni will.» So rappte der Basler Urs Baur alias Black Tiger (Bild) 1991 und schrieb damit Musikgeschichte. Sein Song «Murder by Dialect», den er mit der Posse P-27 einspielte, war der erste Schweizer Mundart-Rap. 30 Jahre später erzählt der 49-Jährige die Entstehungsgeschichte und sagt: «Hätte ich damals schon Englisch gekonnt, hätte ich nie auf Mundart gerappt.» Dies ist zu hören im neuen Podcast «Uf Takt». In acht Teilen dokumen­tieren die SRF-Musik­re­dak­toren Reena Thelly und Lukie Wyniger die Geschichte des Schweizer Mundart-Rap. Nebst Black Tiger erzählt der Zürcher E.K.R. über die Pionierzeit. Luana erinnert sich an ihre Rolle als eine der ersten Rapperinnen des Landes, während Greis von seinem Star-Sein, Steff la Cheffe von Krise und Neugeburt in den 00ern und 10ern und Lo&Leduc über die Gegenwart sprechen. Die rund 40-minütigen Folgen sind passend frech geschnitten und mit einer atmosphärischen Soundspur unterlegt. Es ist erstaunlich zu verfolgen, wie aus einem damaligen Sponti-Rap eine ganze Industrie erwachsen konnte. Dabei schmeissen die Pro­tagonisten nicht nur mit coolen Sprüchen um sich, sondern ­reden reflektiert und selbstkritisch.

Uf Takt
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