«Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung», wusste schon der Dichter Heinrich Heine. Fürs selige Einschlummern brauchts ­allerdings manchmal eine kleine Einschlafhilfe. Zum Beispiel mit dem Podcast «Träum schön»: Die samtene Stimme von Beate Himmelstoss, deren Namen bestens zu den wolkenweichen Geschichten passt, katapultiert einen schnell ins Traumreich. Die Texte von Kathryn Nicolai sind einschläfernd unspektakulär, handeln vom Glüh­-würm­chen-Beobachten ­oder vom Kochen an einem Gewitterabend und verbreiten wohlige Stimmung. Himmelstoss liest jede ­Geschichte doppelt, beim zweiten Mal im Schlummer-Schneckentempo. Sieben Folgen sind auf Podcast zu hören, mehr «Einschlafgeschichten für Erwachsene» gibts als Hörbuch. Wer etwas mehr ­«Action» sucht, hört den Podcast «Traumreisen mit Steffen Trumpf»: Der Auslandkorrespondent führt mit seinen 26 kurzweiligen «Reisedepeschen» in alle Ecken der Welt – in eine Hängematte unter dem grünen Dach im australischen Regenwald, zu einem Gletschersee in Island oder auf eine Fahrt im Oldtimer-Taxi durch Havanna. In weniger rasantem Sprechtempo nimmt Björn Landberg im Podcast «Bett am Strand» seine Zuhörer ebenfalls mit zur Dünenwanderung auf die kanarische Insel Fuerteventura, auf den bunten Markt in Marrakesch oder zum Mittsommer-Erlebnis in Schweden. Bei Ralf ­Eisends Podcast «Sleeping Buddha» kommen zu den Reisegeschichten Tonaufnahmen aus der Natur, Erkenntnisse zum Einschlafen und Atemmeditationen dazu. Im gemütlichen Modus, manchmal etwas zu abschweifend in Lebensweisheiten, erzählt er von seinen Wanderungen, wo er Naturgeräusche eingefangen hat. Und so rauscht durch seine Geschichten der Wind und der Regen oder das Gemurmel des Gebirgsbachs. Für Kinder gedacht ist der SRF-Podcast «Schlummerland». Doch auch Erwachsene schlafen bestens mit den liebevoll gestalteten Geschichten aus dem Fantasieland der Muns-Wesen ein, begleitet von zartem Glöckchengebimmel und geschickt eingebauten Atemübungen. Ein ebenso wohliges Gefühl löst der Podcast «Geschichten zum Einschlafen» aus, die von Medita­tionsmusik und Naturgeräuschen begleitet werden. Es geht in den Wald, an den See, in eine Tropfsteinhöhle oder in die unendliche Weite des Weltalls – Lebensweisheiten inklusive.  Wer auf die Weisheiten verzichten will und lieber schlichte Fakten mag, ist beim Podcast «Einschlafen mit Wikipedia» richtig. Was skurril klingt, zeigt tatsächlich die erwünschte Wirkung: Mit angenehmer Stimme vorgelesen, sind die trockenen Wikipedia-­Einträge bestens geeignet, um ins Traumland abzutauchen. Und ganz nebenbei erfährt man vor dem Einschlummern Wissenswertes zu allen möglichen Themen – von Punk bis «Herr der Ringe», vom Fluch des Pharao bis zum Bermuda-Dreieck. Also, die Lieblingsfolge herunterladen, Handy auf Flugmodus stellen – und Schlafmütze aufsetzen wie Onkel Fritz aus Wilhelm Buschs «Max und Moritz». Gute Nacht!

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