Mal singt er hell wie Sting, mal aufbrausend wie Rio Reiser. Das Charisma hat Floh Roth (Bild) von beiden. Im Berlin der frühen 1980er ist der gutaussehende Junge stadtbekannt. Als Liedermacher spielt er schon seit seiner Kindheit auf den Strassen, später gehört der Gymnasiast mit der Gitarre fest zur linken Szene. Doch just als Floh und seine Band Red Steel Braukman einen Plattenvertrag auf ­sicher haben, verschwindet er aus Berlin. Was ist passiert? Im vierteiligen ARD-­Podcast «Mein Freund Floh» rollt der Journalist Philip Meinhold die Geschichte seines Jugendfreunds auf. Nachdem Neonazis mit Plakaten gegen Roth hetzen, entwickelt der Liedermacher eine paranoide Schizo­phrenie, die erst viel zu spät diagnostiziert wird. 2006 stirbt Floh Roth mit 34 Jahren unter tragischen Umständen. Untermalt von Liedern von Ton Steine Scherben, Ideal und Red Steel Braukman begibt sich Meinhold mit Verwandten und Bekannten auf eine Spurensuche im Berlin der 1960er bis 1990er. Dabei ist «Mein Freund Floh» kein Nostalgie-Trip. Meinhold und seine Gesprächspartner befassen sich kritisch mit Themen wie antiautoritärer Erziehung, linker Subkultur und psychischen Erkrankungen. In diesem so spannenden wie traurigen Podcast steht schliesslich eine Frage im Zentrum: Haben seine Freunde Floh Roth im Stich gelassen? 

Mein Freund Floh 
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