Vor 70 Jahren war Dalton Trumbo (1905–1976) der bestbezahlte Drehbuchautor Hollywoods. Allerding nicht lange, denn Trumbo, ein Salon-Kommunist mit Landhaus, wurde Opfer des Komitees für unamerikanische Umtriebe. Diese Polit-Inquisition verlangte, dass der Drehbuchschreiber Kollegen namentlich denunzierte. Doch er zeigte sich unbeugsam – er schwieg. Die Folgen: Trumbo musste elf Monate ins Gefängnis. Danach blieb er lange Zeit geächtet und kam auf die schwarze Liste, was einem faktischen Berufsverbot entsprach. Unter Pseudonym nutzte er indes sein grosses Talent, um Geld zu verdienen. Trumbo verdingte sich als Schreiber für Billigfilme, die er mit Tempo verfasste.

Hollywood-Star Kirk Douglas war einer der Mutigen, die Trumbo als Drehbuchautor verpflichteten und unter seinem Namen arbeiten liessen. Der von Hauptdarsteller Douglas produzierte und von Trumbo geschriebene Kubrick-Film «Spartacus» heimste vier Oscars ein. Die Anerkennung des Drehbuch-Oscars unter seinem richtigen Namen für den Erfolgsfilm «Roman Holiday» (1953) erhielt Dalton Trumbo allerdings erst 35 Jahre nach seinem Tod.

Der Film von Regisseur Jay Roach blickt auf ein dunkles Kapitel der US-Geschichte zurück und zeigt, wie einer gegen massive Widerstände für seine künstlerische und politische Freiheit kämpft. Bryan Cranston («Breaking Bad») gibt der Figur Trumbo ein markantes Filmgesicht.

Trumbo
Regie: Jay Roach
USA 2015
119 Minuten
(Ascot Elite 2016).