Jeden Montagabend diskutieren Musikexperten auf Radio SFR 2 Kultur verschiedene Aufnahmen eines Musikwerks. In der Nachlese stellt die Redaktion von «Diskothek» die Siegeralben vor. Nachzuhören auf: www.srf.ch/sendungen/diskothek

Mo, 26.9.: Johannes Brahms Klavierquartett g-Moll op. 25
An der Live-Diskothek im Musikdorf Ernen überzeugten Marc-André Hamelin und das Londoner Leopold String Trio durch ihre kultivierte Lesart des Notentextes. Dazu kommt das herausragende instrumentale Können der Spieler. Auf der musikalischen Seite eine schön herausgearbeitete Nachtstimmung im Intermezzo, und im «Schlussrondo alla Zingarese» wohldosierter und dafür umso deutlich scharfer Pfeffer.

Mo, 3.10.: J.S. Bach Flötensonate E-Dur BWV 1035
Von den sechs Aufnahmen hat keine voll überzeugt. Es fehlte an Taktschwerpunkten oder der Freiheit in den Verzierungen. In die Endrunde gelangten Emanuel Pahud auf der modernen Flöte und Rachel Brown auf der barocken Traversflöte. Brown spielt differenziert und artikuliert sehr akkurat. Sie gestaltet mit viel Farbe und Fantasie: insgesamt also eine sehr hörenswerte Interpretation.

Mo, 10.10.: Antonio Vivaldi Cellokonzert h-Moll RV 424
Pieter Wispelwey und das Ensemble Florilegium gefielen am besten: Der Solist wählt eine eher schwermütige Grundstimmung, nimmt die Tempi im ersten und zweiten Satz langsam, ohne an Spannung zu verlieren. Und schafft eine Atmosphäre, die einzigartig ist, nicht zuletzt wegen der Farbenvielfalt, die er auf seinem Instrument erzeugt – einem sogenannten Violoncello Piccolo, einer damals üblichen Variante. 

«Diskothek», jeweils Mo, 20.00 Radio SRF 2 Kultur