Jeden Montagabend diskutieren Musikexperten auf Radio SFR 2 Kultur verschiedene Aufnahmen eines Musikwerks. In der Nachlese stellt die Redaktion von «Diskothek» die Siegeralben vor. Nachzuhören auf: www.srf.ch/sendungen/diskothek

Mo, 22.2.: Franz Schubert 
Impromptus, op. 90
Keine der sechs Aufnahmen vermochte zu begeistern. Die Interpretation von Starpianist Alfred Brendel wirkt statisch, Grigori Sokolows Tempo beim ersten Impromptu fehlt jeglicher Schwung. Am überzeugendsten wirkt Teo Gheorghiu: Der junge Zürcher Pianist artikuliert differenziert, sein Spiel ist virtuos und sehr solistisch. Dynamisch bewegt er sich allerdings vor allem im Forte-Bereich. Dadurch geht das Intime etwas verloren.

Mo, 29.2.: Manuel de Falla 
Noches en los jardines de España (Nächte in spanischen Gärten)
Zwei unterschiedliche Aufnahmen standen sich am Schluss gleichberechtigt gegenüber. Jene mit Martha Argerich, dem Orchestre de Paris und Dirigent Daniel Barenboim fasziniert auch 30 Jahre nach Entstehen durch souveräne Spontaneität und die grosse Bandbreite musikalischer Mittel. Die Aufnahme mit dem Spanier Luis Fernando Pérez, dem Baskischen Nationalorchester und Dirigent Carlo Rizzi wirkt sehr modern und herber. 

Mo, 7.3.: J.S. Bach
Messe für Soli, Chor und Orchester h-Moll BWV 232
Zwischen Dirigent Philippe 
Herreweghe, der die h-Moll- Messe bereits zum dritten Mal aufgenommen hat, und Masaaki Suzuki, der sich sein ganzes Künstlerleben mit Bach beschäftigt, konnten sich die Gäste nicht entscheiden. Herreweghes Fluss und Leichtigkeit unterstreichen genauso die Botschaft dieser Musik wie Suzukis Innigkeit und erfüllte Textinterpretation.

Mo, 14.3.: Alberto Ginastera
Harfenkonzert
Harfenkonzerte gibt es nicht wie Sand am Meer, und so gehört denn das Konzert von Alberto Ginastera quasi zum Standard­repertoire jeder Harfenistin. Am meisten überzeugt hat die Französin Marie-Pierre Langlamet  mit ihrem klaren, gut geführten Spiel. Auch die Balance zwischen Harfe und Orchester war mit Ausnahme des letzten Satzes ausgewogen.

«Diskothek», jeweils Mo, 20.00 Radio SRF 2 Kultur