Er torkelt ins Lebensmittelgeschäft: «Die thailändische Kassiererin schaut mich prüfend an. Muss ich mich entschuldigen, dass ich noch am Leben bin?» Das ist eine Episode aus der neuen fiktionalen Autobiografie «Pacific Avenue» des in Allschwil lebenden Claude Cueni, der unter den Nebenwirkungen eines happigen Medikaments steht und deshalb ins Schwanken kommt. Er leidet unter den Folgen einer Leukämie-Erkrankung.

Mit diesem Buch nimmt Cueni die Leserschaft auf drei abenteuerliche Reisen mit, die er raffiniert verflicht. So erzählt er von einem exotischen Trip in die philippinische Provinz, den er mit seiner Frau unternimmt. Er fügt dazu die Abenteuer des portugiesischen Seefahrers Ferdinand Magellan ein, der die Welt umsegeln wollte und 1521 auf den Philippinen ein gewaltsames Ende fand. Schliesslich kommen die psychogenen Wirkungen des Medikamententrips hinzu. 

Der 59-jährige Claude Cueni hat zahlreiche Romane verfasst, so die fiktive Lebensgeschichte der Franzosen Gustave Eiffel und Frédéric-Auguste Bartholdi, dem Colmarer, der die Freiheitsstatue in New York schuf. «Pacific Avenue» ist eine halbfiktionale Autobiografie, die an sein erstes Werk dieses Genres anknüpft, an die «Script Avenue». 

Im neuen Buch tauchen «alte Bekannte» aus der «Script Avenue» auf wie seine verstorbene, erste Frau Andrea oder der grässliche Fremdenlegionär Arthur. Allerdings liest sich der zweite Band auch ohne Kenntnis des ersten Buchs vergnüglich. Am lustigsten wird es immer dort, wo Cueni mit bissiger Ironie über sich selber schreibt.    

Buch
Claude Cueni
«Pacific Avenue»
432 Seiten
(Wörterseh 2015).