Am Anfang ist nur ein Knistern zu hören. Nach und nach baut sich darauf ein Klangspektrum auf aus feinen Claps, zurückhaltenden Synthesizerwellen und einer grummligen Basslinie. Ausgeklügelt arrangiert und immer auf einen vorläufigen Höhepunkt hin entfaltet sich die Musik von David August. Und lässt die Hörenden mit einer wohligen Wärme im Bauch zurück. Einer Wärme, die sich durchs ganze Album zieht.
Ein volles Jahr lang hat sich der Wahlberliner David August in sein Kämmerchen zurückgezogen und an seinem Debütalbum gefeilt. Zuvor hat der 22-Jährige die deutsche House-Szene mit seinen LPs und Remixes auf den Kopf gestellt. Die Musikpresse lobte den Jungspund über alles und bezeichnete ihn als Genie und Wunderkind. Es folgten DJ-Auftritte in allen namhaften Clubs von Berlin bis L.A.
Augusts Erfolg als Produzent kommt nicht von ungefähr: Seit seinem fünften Lebensjahr schlägt der gebürtige Hamburger in die Klaviertasten. Bis heute begleitet ihn seine klassische Musikausbildung – sei dies als Produzent oder bei seinem Studium zum Tonmeister in Berlin.
Im Rahmen seines Studiums machte August Bekanntschaft mit Wanja, der fürs Stück «Hommage» eine Klarinettenmelodie beigesteuert hat. Die Bezeichnung «rein elektronische Musik» trifft auf das Album «Times» nicht zu: August vermischt Samples mit seinem eigenen Gesang, im Feld aufgenommenen Klängen und live eingespielten Instrumentalspuren. Herausgekommen ist ein stimmiges Album, das erst beim wiederholten Hören seine volle Wirkung entfaltet. Ein Album, das nur bedingt auf dem Dancefloor funktioniert – dafür umso schöner in melancholische Sphären führt.

Konzert
MIR: ROR DANCE mit David August
Fr, 26.4., 24.00
Club Zukunft Zürich