Der flamboyante Flaneur Daniel ist ein begnadeter Kokser vor dem Herrn. Und auch sonst ein Glückspilz. Die Frauenherzen fliegen ihm zu, ausser dasjenige seiner Freundin Anna. Diese verlustiert sich mit einem andern, was Daniels Lebensfreude nicht wirklich trübt, aber an seinem Ego kratzt. Eher mehr beschäftigt ihn das Verschwinden seines Freundes Tony. Daniel macht sich auf dessen Spurensuche, die ihn nach London und Wales führt.

Daniel ist die Hauptfigur im Buch «Logans Party» des Zürcher Autors Martin Hennig. Dieser hat bereits in jungen Jahren Romane geschrieben und sich durch seine Mitarbeit an zahlreichen Filmprojekten einen Namen gemacht, etwa bei der «Heidi»-Verfilmung von Markus Imboden 2001. In den 80ern leitete Hennig die damalige Abteilung Dramatik des Schweizer Fernsehens.

Hennigs Protagonist Daniel ist zwar im besten Alter, aber nicht ganz in der Erwachsenenwelt angekommen. Egal, das erlaubt ihm, die Freuden des Lebens umso mehr zu geniessen, zumal ihn sein ominöser Mäzen Logan grosszügig unterstützt. So muss Daniel bei seinen Abenteuern nicht sparen: «Obwohl mein Hals sich bereits kratzig anfühlt, vom Rauchen und vom Koks, lege ich noch eine fette Linie für alle, eine Autobahn, mehrspurig.» Unter anderem für seine Filmprojektpartnerin Valentina, mit der er aufgekratzt im Bett landet, wo denn sonst? Bleibt einzig das Rätsel um Tony offen, aber dieses sei hier nicht verraten.

So ist «Logans Party» eine vergnügliche Lektüre, die dem Leser deutlich macht, was er im Leben so alles verpasst.


[Buch]
Martin Hennig
«Logans Party»
191 Seiten
(Die Lunte im
Margarete Beck
Verlag 2012).
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