«Papa, warst du eigentlich schon mal in Israel?» Mit dieser Frage beginnt der Debütroman des jungen Autors Dmitrij Kapitelman, der in den 90ern mit seiner Familie als sogenannter «Kontingentflüchtling» aus der Ukraine nach Deutschland emigrierte. Die Frage zieht eine Reise nach Israel nach sich – auch wenn sich der Vater anfangs sträubt. Ziel des Sohns ist es, mehr über die widersprüchliche Identität des Vaters – und somit auch seiner eigenen – zu erfahren. «Schweinefleisch isst Papa am liebsten mit Schweinefleischsosse. Allerdings soll sein Begräbnis auf einem jüdischen Friedhof stattfinden. Was genau es also für meinen nichtreligiösen Vater bedeutet, Jude zu sein, das blieb für mich bis heute unsichtbar», hält er am Anfang fest. Tatsächlich kommen sich die beiden in Israel näher, der Vater öffnet sich. In lockerem Ton erzählt der 30-jährige Autor vom Ringen um die Identität und den Verhältnissen im Nahen Osten. In ­Zürich ist er in einer Lesung und im Gespräch mit dem jüdischen Filmemacher David Vogel zu hören.

Dmitrij Kapitelman
Sa, 26.11., 19.00 Literaturhaus Zürich