Beharrlich nagt der riesige Schaufelradbagger an der Erde, dringt Schicht für Schicht zur Braunkohle vor. Nicht minder entschlossen graben sich die Kriminalkommissare Maik Briegand (Misel Maticevic) und Annalena Gottknecht (Odine Johne) in die Geschichte eines kleinen Ortes in der ostdeutschen Niederlausitz. Ein Teenager-Mädchen wird ermordet aufgefunden, und schon bald deutet vieles in die Vergangenheit. Der Sechsteiler «Lauchhammer – Tod in der Lausitz» wirkt zu Beginn etwas schablonenhaft wie die durchschnittliche Folge eines «Tatort»: Kommissaren-Knatsch, Familien-Knatsch, Gesellschafts- Knatsch. Doch schon ab der zweiten Episode entwickelt sich die Serie zu einem atmosphärischen Krimi, der die Spannungen einer ganzen Region offenlegt. DDR-Nostalgiker treffen auf perspektivenlose Jugendliche und Klima-aktivisten auf Menschen, denen der Braunkohletagebau eine Identität gab. Mittendrin ziehen riesige Schaufelradbagger Furchen durch die Landschaft. Es werden nicht mehr viele sein, der Kohleausstieg ist beschlossene Sache.

Lauchhammer – Tod in der Lausitz
Regie: Till Franzen
D 2022, 6 Folgen à 45 Minuten
Do, 8.9. und Fr, 16.9., 20.15 Arte
Jew. Mi, 28.9./5.10./12.10.
20.15 Das Erste