Das arbeitsfreie Wochenende im Ferienhaus auf dem Land währt nicht lange: Kaum angekommen, stolpert die Wiener Mordkommissarin Anna Habel über einen toten Winzer. Ihr Jagdinstinkt ist geweckt, und nach ersten Auskundschaftungen im Dorf ist sie überzeugt, dass Freddy Bachmüller nicht an einem normalen Herzinfarkt gestorben ist. Ein Fall für Wien – und bald auch für Berlin, denn der Winzer lieferte seinen Edelwein an ein Berliner Szenelokal, in dem der Besitzer kurz darauf erschossen aufgefunden wird.

Die resolute Anna Habel und der brummige Berliner Kommissar Thomas Bernhardt stürzen sich in ihren zweiten gemeinsamen Fall. In der flirrenden Sommerhitze funktionieren ihre Köpfe zwar etwas langsamer. Aber mit eisgekühlten Fussbädern im Büro und romantischen Kurztrips an ­einen Badesee lässt sich die Arbeit aushalten. Und schon bald sind erste Resultate zu sehen: Bernhardt entdeckt Spuren zu einer revolutionären Vereinigung aus den 70ern. Habel hingegen glaubt an ein weibliches Eifersuchtsdrama, da es der attraktive Winzer mit der Treue nicht so genau nahm.

In ihrem zweiten Gemeinschaftswerk setzen der Berliner Literaturredaktor Claus-Ulrich Bielefeld und die Wiener Buchhändlerin Petra Hartlieb wieder auf flüssig geschriebene, spannende Unterhaltung mit sorgfältig gezeichneten Charakteren und viel Lokalkolorit. Die bereits im ersten Krimi «Auf der Strecke» angetönte Romanze zwischen den ungleichen Kommissaren erhält neuen Schub: Es knistert und knuspert, lockere Flirts wechseln sich mit bissigen Wortgefechten ab. Ein luftig-leichter Sommerkrimi, der sich auch bei kühleren Temperaturen in einem Zug lesen lässt.


[Buch]
Bielefeld &
Hartlieb
«Bis zur Neige»
471 Seiten
(Diogenes 2012).
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