Jeder Krimi-Fan weiss, je idyllischer eine Region, desto düsterer die Geheimnisse ihrer Anwohner. In dem Sinne: Will­kommen im Erzgebirge, wo die Herbstsonne freundlich zwischen den Tannen blinzelt und in den Läden handgeschnitzte Nussknacker verkauft werden. Hier ermitteln Hauptkommissar Ralf Adam und seine Kollegin Karina Szabo, das Team des «Erzgebirgskrimis», der neu in der ZDF-Reihe «Der Samstagskrimi» läuft. «Der Tote im Stollen», ihr erster Fall, führt die beiden in ein stillgelegtes Uranbergwerk. Dort liegt der erschlagene Professor Hellmann, Dozent für Bergbau und Spezialist für Rohstoffe. Hat sein Tod mit den Lithium-Vorkommen zu tun, die man im Erzgebirge vermutet? Erste Probebohrungen fanden schon statt, es herrscht Goldgräberstimmung. Behutsam verbindet der Krimi die Themen Rohstoffabbau, Heimatschutz und DDR-Erbe. Amüsant sind die Dialoge des Ermittler-Teams mit dem mürrischen Ralf Adam und seiner frechen Kollegin Szabo: «Darf ich Sie etwas Persönliches fragen?» – «Nein.» Eine weitere Folge für das Frühjahr 2020 ist abgedreht. Vielleicht taut Adam da noch etwas auf.

Erzgebirgskrimi – Der Tote im Stollen 
Regie: Ulrich Zrenner
ZDF 2019, 88 Minuten 
Sa, 9.11., 20.15 ZDF