Der Film ist komisch, virtuos und bitterböse. Regisseur Stanley Kubrick orientierte sich 1964 – mitten im Kalten Krieg – am ernsthaften Roman «Red Alert» des US-amerikanischen Science Fiction-Autors Peter Bryant. Er verkehrte die Handlung allerdings ins Groteske. Kubrick war klar gewesen, dass dieser Stoff nur als rabenschwarze Komödie Erfolg haben könne, nachdem er sich mit dem Stoff vor den Dreharbeiten beschäftigt hatte. Dabei half ihm das exzellente Schauspielensemble, allen voran der Engländer Peter Sellers: Er interpretiert einen britischen Austauschoffizier, den amerikanischen Präsidenten Merkin Muffley und die Figur des durchgedrehten, deutschstämmigen Wissenschaftlers Dr. Strangelove, dem die Armprothese wiederholt zum Hitlergruss hochschnellt.

Worum es geht: Luftwaffengeneral Jack D. Ripper (Sterling Hayden) ist verrückt geworden. Er glaubt, die USA sei von den Sowjets infiltriert. Eigenmächtig schickt er ein Luftgeschwader mit Atombomben in Richtung UdSSR. Die US-Regierung versammelt sich im Kommandoraum des Pentagon und berät, was man tun könnte. Denn die Bomber lassen sich nicht mehr zurückbeordern. Es droht der Weltuntergang: Die Sowjets besitzen eine Wunderwaffe, welche die Welt vernichtet.

Was schon vor 50 Jahren beeindruckte, ist heute keineswegs verstaubt. Der Schwarz-Weiss-Film von Kubrick bleibt ein furioses komisches Werk über den menschlichen Rüstungswahnsinn. Ein Film, der Gelächter und Grauen miteinander vereint.

Dr. Strangelove (dt. Dr. Seltsam)
Regie: Stanley Kubrick
GB 1964
DVD 90 Min.
(Sony 2001).