Die grossartigen Kompositionen von Alessandro Striggio (1536–1592) überwältigen bis heute. Meist entstanden sie im Auftrag der toskanischen Prunkdynastie der Medici – als «angemessene» musikalische Repräsentation der weltlichen Macht. Für die um 1565 komponierte «Missa sopra Ecco sì be­ato giorno» wählten Hervé Niquet und Le Concert Spirituel eine besonders ­effektvolle Interpretation: Die 40 (manchmal sogar 60) Sänger werden zum Teil instrumental verdoppelt – mit Orgeln, Posaunen, Fagotten und Cembali. Die polyfon durchgestalteten Klanggruppen produzieren so grossflächige Tonwogen von tiefsatter Klanglichkeit. Zwar mögen die hinzugezogenen Sätze anderer Komponisten eine interessante Ergänzung der Messe darstellen, neben Striggios überragendem Monumentalstil verblassen sie jedoch.


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Alessandro Striggio
Mass for 40 & 60
Voices
(Glossa 2012).
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