Kürzlich hat roter Sahara-Sand die winterliche Schweiz in ein unwirkliches Licht getaucht. Auf solcherlei optische Effekte, die sich auf das menschliche Empfinden auswirken, bezieht sich das Schweizer Quartett 22° Halo mit seinem Debütalbum. Frontfrau Lea Maria Fries aus Luzern kennt man bereits vom Post-Pop-Trio Vsitor. Mit ihrem Quartett nun geht Fries von klangvollem Vocal-Jazz aus, den sie je nach Song in experimentellen Pop von kammermusikalischer Intimität kippen lässt. 

Am experimentellsten klingt ­dabei Fries’ Stimme, die den akustischen Sound von Piano, Kontrabass und Drums ­zuweilen elektronisch zu durch­brechen scheint. Und dabei so über­raschend wirkt wie unge­wohnte Licht- und Farb­spielereien.

22° Halo 
Light At An Angle
(Prolog Records 2021)