Vom Emmental in die abgelegene argentinische Schweizer Kolonie und weiter in die Hauptstadt Buenos Aires – das ist die Lebenslinie, wie sie ein gewisser August Wingeier anno 1913 einem Journalisten diktiert. Die Rede ist von seinem Vater Peter Wingeier, der ohne seine Familie auszog, um in Übersee eine Kolonie zu gründen. Dafür gab er sich als Arzt unter dem Namen Dr. Theophil Romang aus. Eine doppelte Lüge – falscher Name, falscher Beruf.
Freiwillig war Vater Win­geier nicht ausgewandert. Er hatte die Mündelkasse der Gemeinde Trubschachen geplündert. Die Eltern des Erzählers waren an sich «immer chli mehbesser … immer chli wichtig im Dorf, immer chli Glanz und Glimmer». Bis zum Fall.

Peter Wingeier lässt seinen Sohn nachkommen, gründet die Kolonie Romang, mitsamt Schützenverein, Männerchor, Turnverein, Jodelchörli, reformierter Kirche usw. Als der Vater seinen Sohn als Erben einsetzen will, gibts Probleme: Die Namen stimmen nicht überein. Da nützt alles Beteuern nichts: «I bi däm si Sohn, mi Vatter isch meh aus eine!» August muss in die Schweiz, die Schulden des Vaters tilgen, um den neuen Namen zu erhalten.
Sohn August sucht sein Glück in Buenos Aires: «Rüggewind für d Seeu, Gägewind für d Sorge». Hier wird er zum reichen Mann. Für ihn das glückliche Ende einer spannenden Familien-, Lebens- und Lügengeschichte.   

Buch/Hörbuch

Pedro Lenz
«I bi meh aus eine.
Die bemerkenswerte Geschichte eines
Emmentaler Siedlers»
(Cosmos Verlag 2013).

Buch
75 Seiten
Hörbuch
Sprecher: Pedro Lenz
Piano: Patrik Neuhaus
1 CD, 78 Minuten