Er versucht, die Welt um sich herum zu begreifen, indem er sie aufzeichnet und beschreibt. Jacques Austerlitz spürt eine unerklärliche Leere in sich, die ihn aber nicht lähmt, sondern antreibt zum unermüdlich Sammelnden und Suchenden. Das Ziel seiner Sehnsucht freilich wird ihm erst allmählich klar. Es ist seine Vergangenheit, seine Erinnerung und seine Geschichte. So entdeckt er, als alter Mann erst und am Ende des 20. Jahrhunderts angekommen, dass diese, seine verflossene Lebenszeit der Ursprung seines Traumas ist.

Stefan Kanis hat den so packenden ­wie erschreckenden Roman des deutschen Hochintellektuellen W.G. Sebald (1944–2001) als Hörspiel inszeniert. Faszinierend, wie er die Komplexität von Sebalds Plot und seine elaborierte Sprache umzusetzen versteht. Wer «Austerlitz» hört (und liest), bleibt atemlos zurück.


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W.G. Sebald
Austerlitz
Hörspiel
1 CD, 82 Minuten
(Hörverlag 2012).
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