Er hat mit Sprachfetzen Geschichte geschieben. Wer heute über 50 ist und den Namen Lindemann hört, reagiert mit einem Lächeln und erinnert sich an Loriots Figur des überforderten Lottogewinners Erwin Lindemann. Wer unbegabt zu jodeln versucht, beginnt mit einem schalkhaften «Du dödel di». Und wie oft ist der Ausruf «Ein Klavier, ein Klavier!» zu hören. Loriot (1923–2011) hat aus Alltagssituationen Preziosen der komischen Kunst geschnitzt und diese multimedial ausgebreitet. Er hat Floskeln, Verhaltensweisen und das gesellschaftliche Etikett ad absurdum geführt und dabei genüsslich den Nonsens gestreift.

Nebst Grosserfolgen mit Fernsehshows wie «Loriot» oder Kinofilmen wie «Pappa ante Portas» pflegte Loriot stets auch das Medium Radio, das seine Sprachspielereien am reinsten zur Geltung brachte. Aus den besten dieser Auftritte haben ORF und DRS 1990 in einer Ko-Produktion das Hörspiel «Loriots Abend» gestaltet. Unter der Regie von Günther Huber sprachen Sabine Sinjen, Walter Schmidinger und Hans Peter Hallwachs. Radio SRF 1 sendet dieses Programm zum 10. Todes­tag Loriots.

Loriots Abend
Mo, 16.8., 14.00 SRF 1