Der Grossvater blättert beim Diavortrag ein «Familienalbum» auf. Bei diesem «Unger üs»-Treffen lernt man so manches Mitglied der Verwandtschaft kennen. Natürlich auch den Grossvater selber, der sich aufregt, dass er sich nicht mehr daheim fühlen kann in seiner ehemaligen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei, für die er 20 Jahre im Grossrat sass.

Da ist auch Unggle Sämi, der verschmitzte Flunkerer. Der dem Kind gerne mal einen Bären aufbindet: Anno 1939 sei die Sommerolympiade in der Schweiz geplant gewesen, aus der dann wegen des Kriegsausbruchs nichts wurde. Daher stünden im Land überall die Panzersperren – angeblich «Böckligump-Alaage». Und Sämi rät dem Kind, sich die Stelle zu merken, wo es im Thunersee die Uhr verloren habe. Denn jeder Schweizer See werde alle 25 Jahre entleert und geputzt.

Autor Guy Krneta ist als Erzähler seiner Familiengeschichten ­beteiligt. Den Hauptteil bestrei­-tet Isa Wiss mit stimmartisti­-schen Einschüben und munterem Sprechgesang. Das Hörspiel ist ­zu einem schönen Teil musi­kalisch. Es bildet die Weiterführung eines bühnenerprobten Programms, das sie letztes Jahr gestalteten: Guy Krneta sowie das Hausquartett mit Isa Wiss (Stimme), Christoph Baumann (Klavier), Hämi Hämmerli (Kontrabass) und Tony Renold (Drums). 

Unger üs
Regie: Buschi Luginbühl
Mi, 1.7., 20.00
Radio SRF 2 Kultur

Unger üs
Guy Krneta
(Sprecher),Balts Nill (Musik)
Do, 2.7.–Do, 6.8. Jeweils 21.03,

Radio SRF 1
Guy Krneta
«Unger üs»
Familienalbum
168 Seiten
(Der gesundeMenschenversand 2014).