Bis heute ruft die Lektüre von George Orwells «1984» ungläubiges Staunen hervor. Wie konnte ein Autor in den späten 1940ern solch ein Buch schreiben? Eine Dystopie, die in soziopolitischer wie technologischer Hinsicht als visionär gilt. Im Januar ist bei dtv eine zeitgemässe Neuübersetzung von Lutz-­­W. Wolff erschienen, die sogleich als Hörbuch herausgekommen ist. Christoph Maria Herbst liest die Geschichte um Winston Smith, der in London lebt, das neu zur Provinz ­Oceania gehört. Als Angestellter des Ministeriums für Wahrheit soll er die Geschichte «umschreiben», sprich alternative Fakten schaffen. Herbst, bekannt als mitunter sehr komischer Schauspieler, liest hier mit gefühlskalter Stimme und messerscharfer Artikulation. So bringt er den Horror, den Orwell wortreich zu umschreiben wusste, trefflich auf den Punkt. Einleitend liest der deutsche Autor und Politiker Robert Habeck sein Vorwort.

George Orwell - 1984
Gelesen von Christoph ­Maria Herbst
2 MP3-CDs, 630 Min.
(Random House Audio 2021)