Wenn sich die Welt verändert
«Im Dresdner Stadtteil Blasewitz lebte einst ein Antiquar …» Es beginnt wie ein Märchen und wird eine wunderbare Geschichte über das Leben des Büchernarren Norbert Paulini. So weit geht alles gut, bis zur Wende, zum Niedergang der DDR 1989. Paulini beginnt, sich zu verändern. Zum Schlechten. Erzählt wird das von einem Ich, das sich als ein Buchautor mit Namen «Schultze» herausstellt.

Sylvester Groth liest schön anschaulich. Und mit Victoria Trauttmansdorff kommt noch eine zweite Stimme dazu. Im finalen Teil übernimmt sie die Perspektive von Schultzes westdeutscher Lektorin. Die Geschichte wird am Ende zum Krimi. Ingo Schulze, geboren 1962 in Dresden, literarischer Spezialist für die Wendezeit, legt mit seinem Roman «Die rechtschaffenen ­Mörder» ein raffiniertes Vexierspiel vor. Er führt vor, was eine Welt, in der sich die Werte wandeln, mit den Menschen macht. Doch nichts ist so gewiss, wie man meinen könnte.

Ingo Schulze
Die rechtschaffenen Mörder
Ungekürzte Lesung mit ­Sylvester Groth und Victoria Trauttmansdorff
2 MP3-CDs/Download 
467 Min. (Argon 2020)