Gratis ins New Yorker Moma, in die Uffizien in Florenz oder nach St. Petersburg in die Eremitage – «Google Art Project» machts seit Anfang Februar möglich. Nach der Google-Streetview-Methode, auch mit neuen Kamerawägelchen, wurden in bisher 17 renommierten Häusern Rundgänge aufgenommen, die man nun im Nachhinein selber individuell gestalten kann von Raum zu Raum. (Die Rundgang-Funktion ist etwas ruckelig.)
Vor einzelnen ausgewählten Bildern kann man verweilen, mehr als 1000 Kunstwerke sind gestochen scharf zu sehen. Und der grosse Coup des Unternehmens: Einzelne Bilder sind eigens höchst aufgelöst fotografiert worden. Dazu haben die Museen zusätzlich Informationen zu Künstler und Werk gestellt.
Natürlich sind die virtuel-
len Museumsrundgänge nicht vollständig und ersetzen so den realen Besuch vor Ort nicht. Das ist auch mit ein Zweck der Sache: Die Museen werben für sich, bieten aber immerhin bereits online etliches. Und der ganz grosse Vorteil: Die Zoom-Funktion bei den ausgewählten Glanzstücken ist sensationell. Gestochen scharf sind Blicke möglich, die nicht einmal im Museum erlaubt sind.
Näher gehts nicht
Scheinbar paradox: Man kommt gewissen Kunstwerken im Netz so nah, wie man es ihnen vor Ort gar nicht kommen kann. Und man entdeckt dank mikroskopischer Bildbrillanz Details wie Pinselstruktur und Farbauftrag. Und kann so die pastose Malweise Van Goghs erforschen mit visuellem Material, wie es keine Bildreproduktion in einem Kunstbuch bieten kann.
«Google Art Project» leistet gute Dienste für eine Vor- wie Nachbereitung eines realen Museumsbesuchs.