Es war eine kleine Sensation in der Literaturwelt, als 2019 in vier Banksafes in Zürich rund 100 unbekannte Zeichnungen von Franz Kafka (1883–1924) entdeckt wurden. Bekannt ist der Dichter vor allem durch seine rätselhaften und gesellschaftskritischen Fantasiewelten, durch seine herumirrenden, fragilen Figuren. So surreal wie in den Büchern sind auch die Gestalten, die er zeichnerisch aufs Papier brachte und die zuweilen einem (Alb-)Traum entsprungen scheinen.

Ein neuer Band versammelt nun erstmals Kafkas gesamtes zeichnerisches Werk, inklusive der neu entdeckten Zeichnungen. Herausgeber ist der Literatur- und Kulturwissenschafter Andreas Kilcher, der an der ETH lehrt. Er wird den Band im Zürcher ­Literaturhaus vorstellen und ist im Gespräch mit Künstler Pavel Schmidt zu hören, der am Buch mitgearbeitet hat. Live aus dem kalifornischen Berkeley zugeschaltet ist die Philosophin Judith Butler, die ein Essay zum Band beigesteuert hat.  

Gespräch
Mit Andreas Kilcher, Pavel Schmidt, Judith Butler
Do, 9.12., 19.30 Literaturhaus Zürich

Buch
Franz Kafka – Die Zeichnungen 
Hg. Andreas Kilcher
368 Seiten mit 229 Illustrationen
(C.H. Beck 2021)