«Mein Gott, nicht schon wieder!» So lautet der Stossseufzer der Mutter, als die Polizei ihren Sohn heimbringt. Der 15-jährige Donald (Thomas Brodie Sangster) hat wieder einmal verbotenerweise eine Fassade mit einem grossformatigen Graffiti verziert.


Ein letzter Wunsch

Donald ist anders als die andern: Ein Zeichentalent, das sich eine Superheldenwelt ­­als Paralleluniversum schafft. Donald ist eigensinnig – und er hat Leukämie. Er weiss, dass er nicht mehr lange leben wird. Gerne würde er noch die Liebe kennenlernen. Seine Schulfreunde versuchen alles, ihm den Wunsch zu erfüllen. Mit Geldangeboten bei Mitschülerinnen, auf dem Strassenstrich – erfolglos. Bis es mit einer edleren Prostituierten klappt dank der Vermittlung von Donalds Therapeuten Adrian King (Andy Serkis). Er trifft die ­Escort-Service-Dame Tanya und muss ihr gestehen: «Ich bin noch nicht 18 und werde nie 18 sein.» Bei seiner ersten und letzten Erfahrung lernt Donald bei Tanya auf seine Frage «Was ist Sex?»: «Eine Art Wettkampf, bei dem beide den anderen gewinnen lassen wollen.»


Ergreifend

Donald begegnet in seiner letzten Lebensphase der seelenverwandten Shelly (Aisling Loftus), eine Rebellin auch sie, die neu an Donalds Schule kommt. Kurz ist die Zeit, die den beiden gegönnt ist.

Der Film basiert auf dem Drehbuch des neuseeländischen Autors Anthony McCarten, der seinen Jugendroman von 2006 für die Leinwand adaptierte. Dieser Film lebt dank des Spiels der Jungen: anrührend und ergreifend.

Die Geschichte geht weiter: Anthony McCarten hat eine Fortsetzung geschrieben. Sie erzählt das Schicksal der Familie nach dem Tod von Donald. Der Roman unter dem Titel «Ganz normale Helden» ist kürzlich bei Diogenes erschienen.