Es hätte leicht danebengehen und peinlich werden können: Regisseur Stéphane Robelin versammelt in «Et si on vivait tous ensemble?» Schauspielgrössen zwischen 67 und 82 Jahren. Ihre Figuren verkörpern eine Freundesrunde, die das Altern zu bewältigen hat. Zwischen tragisch-ernst und komisch ist es ein schmaler Grat in der Story – und doch kommt alles bestens.

Für Überraschungen ist gesorgt: Pierre Richard, vor allem für seine klamaukigen Filmfiguren bekannt, spielt zurückhaltend einen liebevollen Alten. Er ist der an Demenz erkrankte Ehemann Albert an der Seite von Jane Fonda, welche die ehemalige Philosophieprofessorin Jeanne spielt. Sie ist unheilbar krank, verheimlicht den ärztlichen Befund und geht sich ihren Sarg aussuchen. Sie fragt beim Bestattungsunternehmer, ob er nicht «etwas Fröhlicheres» im Angebot hätte als nur die tristen Standardfarben.


Bunt gemischt

Jean (Guy Bedos) bewährt sich immer noch wacker als Strassenkämpfer für die Sans-Papiers. Er und Annie (Geraldine Chaplin) bewohnen ein geräumiges, grossbürgerliches Haus mit Garten, in dem sie einen Swimmingpool bauen lassen will. Claude (Claude Rich) ist der Schwerenöter in der Runde, der es nicht lassen kann. Jean formuliert den Satz, der den Filmtitel abgibt: «Wie wäre es, wenn wir alle zusammenziehen würden?» Worauf Annie antwortet: «Spinnst du, wir sind doch keine Hippies!»

Man zieht dennoch bald zusammen und arrangiert sich unter einem Dach im Haus von Jean und Annie. Noch einer kommt hinzu: Der deutsche Student Dirk (Daniel Brühl) findet in den fünf einheimischen Alten dankbare Studienobjekte für seine Dissertation – anstelle einer Feldforschung bei den australischen Aborigines. Er besorgt Claude auch das Viagra, das ihm sein Arzt mit Rücksicht auf das Herz nicht mehr verschreiben will.