Christina (Christelle Cornil) fühlt sich leer. Daheim in der belgischen Industriestadt Charleroi jobbt sie in der Pizzeria, die dem Vater ihres Freundes Marco gehört. Mit diesem ist sie schon zehn Jahre zusammen. Es hat sich bei ihr ein Trott eingestellt, dem sie gern entfliehen würde.

Der Tod ihrer Grossmutter hilft ihr bei der Entscheidung: An der Testamentseröffnung erfährt Christina, dass sie ihr ein Haus auf Korsika vermacht hat, von dem niemand etwas wusste. «Haus» tönt gut: Es ist mehr eine Hütte in recht desolatem Zustand. Christina merkt es, als sie allein an den ihr bislang unbekannten Ort reist. Das kleine Dorf steht ziemlich abgelegen auf einem Hügel ohne Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Für vieles entschädigt die herb-schöne Naturlandschaft.


Vom eigenen Weg

Nach ersten Einheimischen-Erfahrungen der eher abweisenden Art findet Christina Zugang zu den Menschen im Ort. Die hilfsbereite Nachbarin, welche die Grosseltern noch gekannt hat, kann von damals erzählen. Mit dem Schäfer kommt es zur kurzen erotischen Begegnung.

Ihrem Freund macht sie aus der Ferne am Telefon klar: «Es ist nicht einfach eine Laune; ich will das unbedingt.» Da gehört sie hin. Die 40 000 Euro für ­
die Renovation hat Christina nicht. Sie macht sich selber ans Werk, und die Familie zeigt sich solidarisch. Unangemeldet erscheinen der Vater und der Bruder, um mitzuhelfen. Der Vater sagt zur «verlorenen» Tochter: «Es ist schon ziemlich weit weg, aber es ist schön.»

Es ist ein unspektakulärer Film über das Finden des eigenen Wegs. Und über das Sich-selber-Finden. Christelle Cornil spielt ihre Christina überaus glaubwürdig als junge Frau, die über einen unbedingten Willen zur Tat verfügt – über eine sympathische Sturheit.