Bis zu 80 000 Besucherinnen und Besucher pilgern jährlich ans «Kulturufer». Hierzulande noch eher unbekannt, ist das zehntägige Zeltfestival nahe der Schweizer Grenze bei den Baden-Württembergern zu einem beliebten Treffpunkt geworden. Nachmittags sind es jeweils Familien, die der Uferpromenade entlang flanieren und sich die Strassenkünstler oder ein Kindertheater anschauen oder  auf der Wiese selber künstlerisch tätig werden. Abends stehen für die Erwachsenen
Musik, Theater, Kabarett, Film, Literatur oder Tanz auf dem Programm. Diesen Sommer werden etwa der Jazzer Al Di Meola, Woodstock-Legende Canned Heat, Klezmer-Musiker Giora Feidman oder Pianist Alexei Volodin auftreten.

Bunt gemischt
Im theatralen Genre ist nebst den Kabarettisten Fatih Cevikkollu und Bernd Regenauer das Musical «Dylan – The Times They Are A-Changin» zu sehen. Sechs Schauspieler und fünf Musiker der Landesbühne Esslingen präsentieren darin Szenen aus Bob Dylans Leben, neue Arrangements seiner Lieder und führen durch die amerikanische Geschichte – von der Kuba-Krise bis zur Mondlandung.
Ganz ohne Worte kommt das preisgekrönte Berliner Theaterensemble Familie Flöz aus. Mit Schauspiel, Maskenspiel, Artistik und Pantomime erzählen sie mit viel schwarzem Humor im Stück «Hotel Paradiso» von ei­nem Familienbetrieb in den Bergen, in welchem sich urplötzlich Abgründe auftun.
Bunt gemischt ist es, das Programm. «Qualitativ hochwertig, gene­rationen- und genreübergreifend soll es sein», wie Jürgen Deeg, Veranstaltungsleiter im Kulturbüro, erklärt. Platz hat es für Experimentelles und für Klassiker: Headliner seien genauso dabei wie Produktionen abseits vom Mainstream. Kulturelle Entdeckungen lassen sich am See-Bijou allemal machen.