Migration ist urmenschlich. Das ist die These, die der ­Arte-Dreiteiler «Die Reise der Menschheit» in knapp drei Fernsehstunden anschaulich und attraktiv aufzeigt. Es gilt bis heute: Die aktuellen Migrationsbewegungen sind, welthistorisch betrachtet, ein völlig normaler Vorgang. Es fing vor 60 000 Jahren an, als sich der Homo sapiens von Afrika aus in die Welt aufmachte. Gründe dafür waren die Suche nach neuen Jagdgründen, das Klima oder die Neugier. Damals wie in unserer Zeit waren Menschen vom Traum erfüllt nach einem ­besseren Leben, sodass sie wanderten. Vor zirka 15 000 Jahren waren die Menschen überall auf der Welt präsent. Auf ­allen Kontinenten ent­wickelten sie grosse Ideen: Handel, Kunst, Religion. Die Erfindung von Bronze brachte die Zivilisation vorwärts. Wirtschaftsräume entstanden, Geld ersetzte den Tauschhandel. Moderator Dirk Steffens trifft Experten, die diese Sach­verhalte leicht verständlich ­erläutern. Oder sie basteln vor der Kamera Ötzis Schneeschuhe aus der Steinzeit nach. Spannend sind die genetischen Zusammenhänge, weil wir letztlich als Verwandte ­einen gemeinsamen Ursprung haben: «Wir sind alle Cousins und Cou­sinen.» Forscher kommen­tieren ­archäologische Fundstücke, Grafiken erläutern Fakten, Spielszenen ­führen lebendig zurück in die Vergangenheit. Vermittelt wird Geschichte, die uns alle angeht.

Die Reise der Menschheit (1–3)
Regie: Christian Twente
Sa, 21.4., Arte
Abrufbar bis So, 20.5.: arte.tv/de/videos