Der neue Roman der 33-jährigen somalisch-britischen Schriftstellerin Nadifa Mohamed spielt im kriegszerfurchten Somalia. Sie erzählt von drei Frauen Ende der 80er-Jahre, die um des Überlebens Willen ein prekäres Bündnis eingehen. Ihr Werk «Der Garten der verlorenen Seelen» stellt die preisgekrönte Autorin nun am Literaturfestival Leukerbad vor. Grösser könnte der Kontrast kaum sein zwischen der eindringlichen Geschichte aus dem Bürgerkrieg und der idyllischen Bergwelt im Wallis. Das Literaturfestival bietet Platz für zahlreiche Sparten und Themen – von politisch bis experimentell, düster bis heiter, Prosa bis Lyrik.

28 Autorinnen und Autoren sind zu Gast in Leukerbad. Sie lesen wie immer an Orten mit Atmosphäre: in der Dalaschlucht, an der Mitternachtslesung auf dem Gemmipass oder in der Alpentherme. Navid Kermani oder Urs Mannhart reisen mit Neuerscheinungen an. Mit dabei sind auch drei aktuelle Buchpreisträger: Die ungarische Autorin Terézia Mora, der aus Bosnien und Herzegowina stammende deutschsprachige Autor Sasa Stani­sic und der Zürcher Jens Steiner. 

Eine Buchpremiere feiern Händl Klaus und Raphael Urweider mit dem erstmals auf Hochdeutsch übersetzten Theaterstück «Der Teich» von Robert Walser (1878–1956). Der Bieler Autor hatte das Familiendrama über einen Jungen, der an der Liebe seiner Mutter zweifelt, in Berner Mundart verfasst. 

Lyrik ist im Alten Bahnhof zu hören: Etwa mit Durs Grünbein oder Ernest Wichner. Gespräche, literarische Hors d’Œuvres, ein Übersetzungskolloquium mit Jonas Lüscher und ein Abend von Katharina Faber für die verstorbene brasilianische Autorin Clarice Lispector runden das Programm ab. 

19. Internationales Literatur­festival Leukerbad
Fr, 4.7.–So, 6.7. 
www.literaturfestival.ch