Seit 2012 konnten Besucher in Theaterhäusern oder online zur Sammlung ihrer wichtigsten Lebensereignisse beitragen. Eine Auswahl davon versammelt Mats Staub nun in einem Buch. «März 1978: Die Eltern meiner Spielkameradin Ute verbieten uns den Umgang, da meine Eltern aus irgendeinem kommunistischen Verein ausgetreten sind», ist eines der 1000 Notate. Oder: «Februar 2004: Huch: Coming-out». Knapp und prägnant kommen die Erinnerungen von 1931 bis 2014 daher und eröffnen einen kleinen Einblick in ein fremdes Leben, das sich in der Fantasie weiterspinnen lässt. Geburt, Tod, Liebe, Krankheit, Freundschaft oder Beruf sind die vorherrschenden Themen. Das Buch fasziniert und berührt in seiner Einfachheit. Einziger Wermutstropfen: Künstler sind in der Überzahl – eine breitere berufliche Vielfalt wäre spannender. Aber das Projekt läuft weiter. Unter www.zehn-wichtigste-ereignisse-meines-lebens.net kann jeder seine persönliche Lebens-Liste erstellen.    

Mats Staub
«Zehn wichtigste Ereignisse meines Lebens»
396 Seiten (Salis 2014).