Mündliche Literatur hat eine lange Tradition. Von den Rhapsoden, den Wandersängern im antiken Griechenland, über mittelalterliche Minnesänger bis hin zu den Dadaisten mit ihren Lautgedichten. Was heute «Spoken Word» heisst, existiert genau besehen seit Urzeiten: Literatur, die vor Publikum vorgetragen wird (neudeutsch: performt).
In den USA machten die ­wilden Beat-Poeten aus Dichterlesungen Bühnen-Events (Seite 16). Und seit ein paar Jahren blüht in der Schweiz eine vielfältige Spoken-Word-Szene. Der schöne Effekt: Ein junges Publikum findet den Zugang zu Literatur – die Mundart kommt zu neuer Blüte. 

Ein Festival in Luzern widmet sich den aktuellen Formen mündlicher Literatur: «Woerdz» versammelt ein «Who is who» von nationalen und internationalen Gästen. Alle frönen der neuen Mund-Art (Seiten 8/9).